26. Oktober 2020
«Rund 32 Prozent der Eltern in Deutschland lesen ihren Kindern selten oder nie vor – diese Zahl ist seit Jahren konstant. Erstmalig geht die Vorlesestudie 2020 der Frage nach, welche Gründe dahinterstecken. Dazu wurden bundesweit 528 Eltern befragt, die maximal einmal pro Woche vorlesen.
Häufig fehlt es an Zeit und Bereitschaft zum Vorlesen. Die Hälfte der Eltern gibt an, dass es im Haushalt anderes zu tun gibt und sie zu erschöpft zum Vorlesen sind. Außerdem denken 48 Prozent der befragten Eltern, dass ihren Kindern woanders schon genug vorgelesen wird, vor allem in der Kita.
Auch mangelt es in vielen Haushalten an Vorlesestoff. 68 Prozent der befragten Haushalte geben an, dass ihre Kinder maximal zehn Bücher haben. Sie sehen diese Tatsache häufig nicht als Manko, allerdings fänden es 57 Prozent der befragten Eltern gut, wenn ihre Kinder regelmäßig Bücher geschenkt bekämen. Die Studie zeigt auf, dass Buchgeschenke die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Eltern häufiger vorlesen. (...)»
Vorlesestudie 2020 der Stiftung Lesen
Quelle: Stiftung Lesen
Thema: Sprachentwicklung bei Kindern
22. Oktober 2020
«Nahezu jeder Mensch meint, er wisse über Stottern Bescheid. Das tun wir doch alle mal, heißt es dann oder, man müsse nur ruhig atmen. Auch Singen wird wohlwollend als Lösung empfohlen und tatsächlich könnten die Mitglieder der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. ( BVSS) zum Welttag des Stotterns am 22. Oktober wohl ein Lied darüber singen, welche Mythen und Fehleinschätzungen über die Redeflussstörung existieren.
Doch Stottern ist nicht gleich Stottern, deshalb klären die BVSS und ihre Selbsthilfegruppen zum Welttag darüber auf und präsentieren drei besonders überraschende Fakten. (...)»
Pressemitteilung der BVSS zum Welttag des Stotterns 2020 (PDF)
Quelle: Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe (BVSS) e.V.
Thema: Stottern
6. März 2020
«Doch was ist, wenn Schriftsprache gestört ist? Der «Schlüssel» also nicht passt?
Während des Spracherwerbs können Lese- und Rechtschreibstörungen auftreten und die Teilhabe an Kultur, Bildung und Alltagssituationen erheblich behindern. Fachleute gehen davon aus, dass 3-8 % aller Kinder und Jugendlichen davon betroffen sind.
Kernsymptom bei Lese-und Rechtschreibstörungen ist zunächst die mangelnde Verknüpfung von Buchstabe und Sprachlaut.
Beim Schreiben treten im weiteren Verlauf oftmals viele Fehler auf, die trotz Fleiß und durchschnittlicher Intelligenz des Kindes ohne gezielte Hilfen hartnäckig bestehen bleiben.
Beim Lesen ist neben der verringerten Geschwindigkeit oft auch das Leseverstehen eingeschränkt. Störungen im Sprachverständnis können Ursache sein.
Auch Aussprache, Wortschatz und Grammatik sowie die Hörverarbeitung als Teilbereiche der Sprachentwicklung haben Einfluss auf den Schriftspracherwerb.
Im Erwachsenenalter treten Lese- und Schreibstörungen z.B. in Folge von neurologischen Beeinträchtigungen auf.
Diese können plötzlich (z.B. Schlaganfall) oder fortschreitend (z.B. Demenz) auftreten.
In der Therapie werden nach systematischer Diagnostik Probleme in der Schriftsprache gezielt bearbeitet. Sowohl in der Entwicklung als auch in der Rehabilitation geht es neben dem (Wieder-)Erwerb schriftsprachlicher Fertigkeiten immer auch um die gesellschaftliche Teilhabe.»
Pressemitteilung des dbs zum Europäischen Tag der Sprachtherapie 2020 (PDF)
Quelle: Deutscher Bundesverband für akad. Sprachtherapie und Logopädie (dbs) e.V.
Themen: Sprachentwicklung bei Kindern _ Lese-Rechtschreibstörung (LRS) _ Zentral-auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (ZAVWS)