Vorlesen: mehr als Vor-lesen!

Vorlesestudie 2019 von Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche Bahn Stiftung

29. Oktober 2019

«Viele Eltern fassen den Begriff des Vorlesens zu eng und denken, dass dazu immer ein gedrucktes Buch mit viel Text gehört. Schauen Eltern gemeinsam mit ihren Kindern Wimmelbücher an oder lesen Texte vom E-Reader vor, verstehen dies 23 Prozent nicht als Vorlesen. Mit Babys einfache Bilderbücher zu betrachten, gehört für jeden fünften Befragten nicht dazu – obwohl gerade diese Impulse von Anfang an für die Entwicklung von Kindern wichtig sind.

Rund 32 Prozent aller Eltern in Deutschland lesen ihren Kindern im Vorlesealter von zwei bis acht Jahren zu selten oder nie vor. Dieser Wert hat sich seit 2013 nicht verändert. Vor allem Eltern mit formal niedriger Bildung lesen zu selten oder nie vor (51%) und haben darüber hinaus einen besonders konservativen Vorlesebegriff.

Die Studie hat zudem herausgefunden, dass berufstätige Mütter mehr vorlesen, als nicht berufstätige. Im Vergleich lesen 27 Prozent berufstätiger Mütter zu selten vor, bei den nicht berufstätigen sind es 39 Prozent. Väter widmen sich weiterhin zu wenig dem Vorlesen, 58 Prozent von ihnen lesen selten oder nie vor.»

Vorlesestudie 2019 der Stiftung Lesen

Quelle: Stiftung Lesen

Thema: Sprachentwicklung bei Kindern



«Wir sagen's auf unsere Weise»

Welttag des Stotterns

22. Oktober 2019

Graphik Collage BVSS Plakat Welttag des Stotterns 22. Oktober

«(...) Allein in Deutschland stottern mehr als 800.000 Menschen. Stottern ist eine Störung des Sprechablaufs und als Behinderung anerkannt. Stotternde wissen, was sie sagen wollen, übermitteln es nur anders, in der Regel nicht störungsfrei, eben auf «ihre Weise». Marion, Nico und Henning stehen mit ihrer Person stellvertretend für alle anderen Mitglieder der BVSS ein und vermitteln die Botschaft: «Ich sag's auf meine Weise».

Eine möglichst positive Einstellung der Betroffenen gegenüber ihrem Stottern kann den Umgang und das Leben damit günstig beeinflussen, denn «Offenheit nimmt sowohl den eigenen Ängsten als auch den Vorurteilen der Gesellschaft den Wind aus den Segeln», ist der Göttinger Neurologe Prof. Dr. Martin Sommer überzeugt, der selbst seit seiner Kindheit stottert und sich ehrenamtlich als Vorsitzender der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. engagiert. Die Selbsthilfebewegung stotternder Menschen appelliert deshalb zum Welttag mit dem Ausspruch «Ich sag's auf meine Weise» an das gesunde Selbstvertrauen stotternder Menschen und wirbt für mehr Akzeptanzbereitschaft und Toleranz innerhalb der Gesellschaft. (...)»

Pressemitteilung der BVSS zum Welttag des Stotterns 2019 (PDF)

Quelle: Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe (BVSS) e.V.

Thema: Stottern



Lesen verändert das Gehirn

Wissenschaft _ Studie des Max Planck Instituts für Psycholinguistik

18. September 2019

Beim Erlernen der Lesefähigkeit wird das Gehirn umstrukturiert. Lesen ermöglicht nicht nur den Zugang zu Inhalten, es verbessert entgegen vorheriger Annahmen auch die allgemeine Wahrnehmung, wie das Erkennen von Gesichtern, Gebäuden und anderen Objekten. Auch gebe es einen positiven Einfluss auf andere Wahrnehmungsfähigkeiten, wodurch sich der gesamte Wahrnehmungsapparat schärfe. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Max Planck Instituts für Psycholinguistik in Nijmegen, bei der die Gehirnaktivität von Analphabeten, Leseanfängern und versierten Lesern miteinander verglichen wurde.

Max Planck Institute for Psycholinguistics (engl.)
Studie Learning to read recycles visual cortical networks without destruction, Science Advances (engl.)

Quelle: Max Planck Institute for Psycholinguistics

Themen: Sprachentwicklung bei Kindern _ Lese-Rechtschreibstörung (LRS)



Autismus verstehen – Kommunikation ermöglichen

Europäischer Tag der Sprachtherapie

6. März 2019

«Beim Wort «Autismus» denken die meisten Menschen an hochbegabte Kinder, die zwar Schwierigkeiten im sozialen Miteinander haben, dafür aber in Sekundenschnelle komplizierte Rechenaufgaben lösen können. Dass autistische Menschen genauso unterschiedlich sind wie nicht-autistische Menschen wird häufig übersehen. Am diesjährigen Europäischen Tag der Sprachtherapie soll daher Verständnis geschaffen werden für ein komplexes Störungsbild.
Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung und geht mit einer besonderen Organisation und Verschaltung des Gehirns einher. Als Autist wird man geboren und entgegen der weitläufigen Annahme kann man weder im Laufe seines Lebens autistisch werden, noch ist Autismus «heilbar». 6-7 von 1000 Kindern sind autistisch, wobei bei Jungen die Diagnose etwa dreimal häufiger gestellt wird als bei Mädchen.

Etwa ein Viertel der autistischen Kinder entwickeln keine Lautsprache und drücken ihre Bedürfnisse und Gefühle ausschließlich über ihr Verhalten aus. Je nach Anlass kann das freudig-positiv oder auch wütend bis aggressiv sein. Durch eine gezielte sprachtherapeutische Behandlung kann auch nicht-sprechenden autistischen Kindern die Kommunikation mit ihrem Umfeld ermöglicht werden: Entweder, indem das Kind nach und nach die Lautsprache entdeckt oder indem alternative Kommunikationssysteme erprobt werden. Dazu zählen Gebärden genauso wie externe Kommunikationshilfen, die von einfachen Bildtafeln bis hin zu komplexen elektronischen Geräten reichen. (...)»

Pressemitteilung des dbs zum Europäischen Tag der Sprachtherapie 2019 (PDF)

Quelle: Deutscher Bundesverband für akad. Sprachtherapie und Logopädie (dbs) e.V.

Thema: Autismus



Leben mit Parkinson

Medien _ WDR 5: Quarks – Wissenschaft und mehr

21. Januar 2019

«Rund 300.000 Parkinsonpatienten gibt es in Deutschland. Ihre Krankheit ist nicht heilbar. Aber die Behandlung der Symptome hat sich verbessert.»

WDR Mediathek / Podcast (MP3)

Quelle: Westdeutscher Rundfunk (WDR)

Thema: Dysarthrie / Dysarthrophonie